Wikinger und Gewehre. Das sollte doch Spaß machen, oder?
Gunnheim zerquetscht Wikinger mit Gewehren, um einen Doppelstock-Schützen der alten Schule zu schaffen, der sich anfühlt, als käme er direkt aus der Mitte der 90er Jahre. Wenn die Idee, die Lo-Fi-Polygone dieser Ära wieder aufleben zu lassen, Sie begeistert, dann ist hier etwas für Sie dabei - wenn nicht, dann nur ein Standard-Arcade-Shooter.
Unten im Schlamm
Ich glaube, ich bin zu alt für Gunnheim. Sie wirbt stolz mit ihrer "überlegenen Low-Poly-Grafik und ihrem intensiven Gore", aber da sie in meinen späten Teenagerjahren in der Ära des visuellen Stils der 90er Jahre, den sie nachahmt, entstanden ist, vermisst sie alle meine Nostalgie-Knöpfe.
Deshalb waren meine ersten Momente wackelig. Niedrige Res-Bilder und schlammige polygonale Charaktere erinnern mich sicherlich an ein anderes Zeitalter des Spiels - aber nicht auf positive Weise. Durch das Herumspielen mit den Einstellungen wird dies verbessert, aber es gibt immer noch eine Unschärfe bei einigen Elementen, die ich als störend empfinde.
Es ist eine Schande, denn die zurückgenommene Geometrie der Umgebungen sieht für sich allein genommen großartig aus, wobei die flachen Farben jeder Oberfläche unverkennbar vom Bildschirm hervorstechen. Dies wird durch einige moderne Schatteneffekte und andere kleine Details verschönert, die das wahre Entstehungsjahr von Gunnheim enthüllen.
zwischen einem Felsen und einem tiefen Ort
Vom Gameplay her fällt wenig auf - das heißt, alles funktioniert gut, aber es zieht nicht die Aufmerksamkeit auf sich. Die Ebenen bestehen aus Mauern und Gruben, die jeweils unterschiedliche strategische Vorteile bieten. Mauern geben Ihnen Deckung und lenken die Feinde zu Ihnen, bieten aber auch einen erhöhten Aussichtspunkt, von dem aus die Feinde angreifen können. Gruben hingegen erlauben saubere Schüsse, aber man kann sich in hektischen Momenten leicht vom Rand weglaufen.
Eine weitere stolze Prahlerei von Gunnheim ist, dass es keine Zombies hat - was irreführend ist, denn obwohl nichts im Spiel technisch untot ist, rennen viele der kleineren Gegner gedankenlos auf einen zu. Diese werden durch die größeren, schießwütigen Gegner ausgeglichen. Die Herausforderung, die sich daraus ergibt, ist beträchtlich, denn man rennt über schmale Brücken und nimmt bei jedem Schuss riesige Schadensbrocken auf. Sie sorgt für einen guten Push-Pull zwischen langsamer Taktik und All-Out-Action, erhebt ihn aber nie über die Konkurrenz.
Der Vier-Spieler-Koop-Modus trägt zur Attraktivität bei. Wenn man seine Freunde dabei hat, die mit verschiedenen Schrotflinten- und Scharfschützen-Upgrades bewaffnet sind, entsteht eine Verwüstung, die einen einfach nur grinsen lässt... bis man von einem Felsvorsprung fällt, das heißt.
Ein ungünstiger Mittelweg
Gunnheim befindet sich noch in der Entwicklung, daher ist es nur fair, dass ich ihm wegen seiner niedrig aufgelösten Bilder und schlammigen Charaktermodelle den Vorteil des Zweifels zugestehen kann. Leider sitzt das Spiel für mich an einem seltsamen Platz. Seine Levels haben nicht die Manie eines reinen Doppelstock-Arena-Schützen, aber auch nicht die Komplexität, die von einem Dungeon-Crawler verlangt wird.
